Gastvortrag am 31.01.2024 von Helena Wittmann
Gastvortrag „Gender und Landschaft im Film“
31. Januar 2024, 18:30-20:00h
Bienroder Weg 84, Raum BI 84.1
Nordcampus, TU Braunschweig
Teilnahme kostenlos
Gastvortrag im Rahmen des Hauptseminars „Landschaft in Literatur und Film“ von Dr. Christoph Seelinger (Abt. Neuere deutsche Literatur, Institut für Germanistik, FK für Geistes- und Erziehungswissenschaften, TU Braunschweig)
Mit ihren beiden Langfilmen „Drift“ (2017) und „Human Flowers of Flesh“ (2022) zählt die Regisseurin, Kamerafrau und Bildende Künstlerin Helena Wittmann (*1982) zu den bemerkenswertesten zeitgenössischen Filmemacherinnen an der Schnittstelle zwischen Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilm. Gerade die Themenfelder „Landschaft“ sowie „Gender“ spielen in beiden Filmen eine wichtige Rolle. Wenn sich „Human Flowers of Flesh“ als ein Quasi-Sequel zu Claire Denis‘ „Beau Travail“ präsentiert, knüpft der Film nicht nur an eine explizit weibliche Kinotradition an, sondern wirft darüber hinaus auch einen dezidierten Female Gaze auf die tradierten Männlichkeitsbilder, die Denis in ihrem Fremdenlegionärsdrama verhandelt. Unzertrennlich verbunden sind derlei, zumeist subtile, Gender-Darstellungen im Kino Wittmanns mit Natur- und Landschaftsaufnahmen, die ihrer Heldin Ida begegnen, als sie sich von ihrer Obsession für die Fremdenlegion auf eine Schiffsreise zu deren wichtigsten historischen Stützpunkten begibt. Auch in „Drift“ tritt eine weibliche Figur eine Schiffsreise an, diesmal von der Nordsee über den Atlantik bis in die Karibik, wobei dies bewusst reduktive Handlung einzig als Fundament für meditative Aufnahmen von Meer und Küste, für Reflexionen über Geschlecht und Raum, für Dekonstruktionen klassischer Erzähl- und Kinotraditionen dienen. Nach dem Screening ihres Langfilm-Debüts „Drift“ soll es die Möglichkeit geben, mit Helena Wittmann im Rahmen eines Q&A ins Gespräch über all diese Aspekte zu kommen.
Die Finanzierung des Gastvortrags erfolgt aus Studienqualitätsmitteln über das BZG.