Vergeschlechtlichungen um den Goldenen Stein
Auf dem 20-jährigen Jubiläum „GenderVisionen23“ des BZG wurden die GenderClips23, die Kurzvorträge, von Dr. Dominik Merdes eröffnet. Dabei stellte er mit dem goldenen Stein eine Verbindung zur Ausstellung her, in der Prof. Dr. Bettina Wahrig und Dr. Anette Marquardt 13 Objekte aus der pharmaziehistorischen Sammlung Braunschweig geschlechtlich zum Frauenkörper verorteten. Merdes verweist auf weitere Geschlechtszuschreibungen und die Verwicklung mit kolonialen Vereinheitlichungsfantasien.
Auripigment kommt nicht nur als „Goldener Stein“ vor, sondern auch in ganz anderen Erscheinungsformen. Es ist das 4. Stück der Ausstellung „Eine kurze Geschichte des Frauenkörpers in 13 Stücken“ zum Thema „Haut“. Dort wird auf die Verwendung als Farbe, als Bestandteil von Haarentfernungsmitteln und auf die Rolle von Auripigment bei der Vergeschlechtlichung des Frauenkörpers verwiesen. In anderen Zusammenhängen wurden Auripigment und später als Auripigment identifizierte Steine und Kristalle selbst vergeschlechtlicht, beispielsweise in alchemischen Schriften oder in Texten der chinesischen Medizin. Dieses führt der GenderClip weiter aus.
Weiterführendes
Dominik Merdes (2018): „Die Produktion eines Pharmakons. Eine Kartographie der Kala-Azar und der Antimonialien“. Dissertation an der Fakultät für Lebenswissenschaften der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (open access)