So die Studienergebnisse des Instituts für pädagogische Psychologie der TU Braunschweig
Die Studie geht der Frage nach, ob geschlechterbewusste Sprache tatsächlich die Textverständlichkeit beeinträchtigt – so wie vielfach argumentiert wird. Es sind verschieden Versionen eines Stromliefervertrages mit über 350 Studierenden getestet worden, wobei die jeweiligen geschlechtergerechten Varianten die Beidnennung (z.B. Kunde oder Kundin) enthielten.
Ergebnis ist, dass es keine Unterschiede der Textverständlichkeit gab zwischen den Versionen, die nur männliche Formen (generisches Maskulinum) verwendeten zu denen, die männliche und weibliche Formen beinhalteten. Allerdings wurden gleichzeitig der Originaltext und eine von Expert_innen für Textverständlichkeit überarbeitete Version getestet – beide jeweils auch einmal mit generischem Maskulinum und einmal mit Beidnennungen – und hier verweisen die Ergebnisse auf große Unterschiede in der Verständlichkeitswahrnehmung. D.h. Texte sind häufig unnötig kompliziert – aber nicht, weil sie geschlechtergerechte Sprache verwenden!
Das Experiment wurde von Dr. Marcus C. G. Friedrich und Prof. Dr. Elke Heise des Instituts für Pädagogische Psychologie der TU Braunschweig durchgeführt und im Swiss Journal of Psychology veröffentlicht.
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