KI & Geschlecht

Vortrag von Corinna Bath in der Vortragsreihe „System. Macht. Ungerechtigkeit.“

Mittwoch, 26. April 2023
19:00 – 20:30 Uhr
SN 19.1 (Schleinitzstr. 19 im Altgebäude der TU BS)

offen für alle!

„Gerechtigkeit in Technikgestaltungsprozessen von KI und ihren Produkten“ – dieses ist das Thema des Vortrages von Corinna Bath, der anhand Künstlicher Intelligenz (KI) Fragen der Objektivität, Diskriminierung und Gerechtigkeit diskutiert.

Der Vortrag von Corinna Bath

Systeme Künstlicher Intelligenz (KI) gelten zwar häufig als neutral und objektiv. Fallstudien zeigen jedoch, dass sie Verzerrungen (Biases) oder Diskriminierungen nach Geschlecht und anderen Kategorien sozialer Ungleichheit reproduzieren und verstärken. Im Vortrag gibt Bath eine kurze Vorstellung einiger paradigmatischer Beispiele für diese Problematiken und diskutiert vorliegende Strategien, wie diesen begegnet werden kann. Aus den Perspektiven der Geschlechterforschung erweisen sich die in informatischen Kreisen und regulatorischen Gremien vorherrschenden Konzepte wie Fairness, Transparenz, Erklärbarkeit und Ethik als zu kurz greifend. In den letzten Jahren sind allerdings eine Reihe von (teils aktivistisch motivierten) Ansätzen entstanden, die auf (mehr) Gerechtigkeit in den Technikgestaltungsprozessen von KI und ihren Produkten zielen. Häufig liegen diesen Ansätzen aktuelle Konzepte der Geschlechterforschung zugrunde. Zu reflektieren ist, ob damit KI-Systeme gestaltet werden können, die kritischen Fragen der Geschlechterforschung standhalten.
Der Vortrag erfolgt in Kooperation mit dem Braunschweiger Zentrum für Gender Studies (BZG). Dr.-Ing. Dr. h.c. Corinna Bath war langjährige MGM-Professorin „Gender, Technik und Mobilität“ an der TU Braunschweig und Ostfalia; sie ist eng mit dem BZG verbunden. Das Zusammenhang von KI & Geschlecht ist ein Schwerpunktthema von Bath, dem sich auch der gemeinsame Vortrag mit Prof. Ulrike Bergermann (HBK) unter Einbezug postkolonialer Perspektiven widmete.

Die Vortragsreihe „System. Macht. Ungerechtigkeit.“

Die studentisch organisierte Vortragsreihe richtet sich ebenso an Studierende wie an Mitarbeitende der Hochschulen und Interessierte der breiten Öffentlichkeit, um einen Einblick in unterschiedliche Formen von Diskriminierung zu geben. Verschiedene Referierende beleuchten die Mechanismen spezifischer Diskriminierungen und die damit verbundene machtvolle Erzeugung von Ungerechtigkeiten. Ziel ist, zum besseren Verständnis für die eigene und andere Lebensrealität(en) beizutragen.
Zusätzlich zum Vortrag von Corinna Bath zu KI und Geschlecht stehen folgende Vorträge auf dem Programm:

03.05.: Verwobbenheit von Heteronormativität und Rassismus (Prof. Dr. Zülfukar Çetin) >>

10.05.: Politischer Rassismus (Prof. Dr. Lorenz Narku Laing) >>

17.05.: Zusammenhänge von Klassismus und Queerfeindlichkeit (Dr. Francis Seeck) >>

24.05.: Antisemitismus als Herausforderung für Staat und Gesellschaft (Prof. Dr. Gerhard Wegner) >>

07.06.: Gerechtigkeit für Eltern (Jana Szeimies & Prof. Dr. Okka Zimmermann) >>

14.06.: Klimagerechtigkeit (Lea Dehning & Angela Asomah) >>

21.06.: Kritische Männlichkeit (Fikri Anıl Altıntaş) >>

28.06.: Solidarische Antworten durch gewerkschaftliche Kämpfe (Laura Rasche & Dr. Britta Wittner) >>

05.07.: Critical Whiteness (Sabrina Rahimi) >>

12.07.: noch offen – Vorschläge zu Themen und Person können an chaoskollektiv@tu-braunschweig.de geschickt werden

19.07.: Antidiskriminierung an Universitäten und im eigenen Wirkungsfeld (Anouk Almstedt & Prof. Dr. Angela Ittel) >>

Die Organisator*innen möchten die einzelnen Veranstaltungen möglichst barrierearm gestalten. Bei vorhandenen Barrieren kann das Chaoskollektiv kontaktiert werden.

Veranstalter*innen & Kooperationen

Die studentische Initiative „Chaoskollektiv“ organisiert die Vortragsreihe und kann gerne bei Fragen kontaktiert werden: chaoskollektiv@tu-braunschweig.de.

Die Vortragsreihe erfolgt neben dem BZG in Kooperation mit folgenden weiteren Einrichtungen an der TU BS: AStA, Green Office, Koordinierungsstelle Diversity, KNOW MORE Kampagne und Kooperationsstelle Hochschule – Gewerkschaften.