Diversitätsabfrage in Forschungsdatenbank integriert

GeDiMINT kooperiert erfolgreich innerhalb der TU Braunschweig

In Kooperation mit dem Forschungsservice wurde das Forschungsinformationssystems (FIS) – das 2025 neue eingeführte Managementsystem zu Forschungsdaten – um eine sehr schlicht gehaltene Abfrage über Geschlecht und Diversität in Bezug auf Menschen und anderen Lebewesen erweitert. So ist gendersensible Forschung an der TU Braunschweig zukünftig sichtbarer.

Ein wunderbares Gelegenheitsfenster

Bisher war es an der TU Braunschweig nicht möglich, zentral zu erfahren, welche Forschungsprojekte Geschlechter- und Vielfältigkeitsdimensionen berücksichtigen. Durch die Umstellung der Forschungsdatenbank von der digitalen Forschungsanzeige (DiFA) auf das Forschungsinformationssystem (FIS) bot sich dem Projekt „Geschlechterdimensionen im Blick der MINT-Forschung (GeDiMINT)“ ein ideals Gelegenheitsfenster.
Das Vorhaben wurde bereits in der Antragsphase 2022 vereinbart und konnte dann im ersten Projektjahr 2024 konkretisiert und für den FIS-Start im Januar 2025 umgesetzt werden.

Gelungener Kompromiss im Dialog erarbeitet

Während aus Perspektive der Gender Studies eine vielschichtige Abfrage nahelag, um ein möglichst differenziertes Bild zu erhalten, war es für die Nutzenden notwendig, eine möglichst simple Abfrage zu schaffen. Diese Notwendigkeit hatte der Forschungsservice im Blick. Die gemeinsam erarbeitete Lösung besteht in einer zweiteiligen Abfrage – a) Geschlecht und b) weitere Diversitätsdimensionen -, die mit einer Infobox und einem Verweis auf die DFG-Checkliste verbunden ist. Gleichzeitig handelt es sich um ein Pflichtfeld, so dass alle die Frage beantworten müssen.
Wichtig war uns zudem, das bisherige Wording an der Hochschule zum Thema zu berücksichtigen. Hier haben wir uns mit dem Bereich Diversity Management der Stabsstelle Strategische Hochschulentwicklung beraten und einen gemeinsamen Kompromiss gefunden.

Warum ist das wichtig?

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) begründet die „Richtlinie zur Förderung von Strukturen zur systematischen Berücksichtigung von geschlechtsbezogenen Aspekten in Forschungsfragen (‚Geschlechteraspekte im Blick‚)“ 2021 wie folgt: „Bisherige Forschungsarbeiten unterstützen die notwendigen geschlechterdifferenzierten Betrachtungen bzw. Forschungsanlagen unzureichend. Expertinnen und Experten aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen haben den dringenden Bedarf für eine geschlechtssensible, bedarfsorientierte Forschung herausgestellt.“ und hält fest: „Nur durch diese Ausrichtung auf Exzellenz bleibt die deutsche Forschung international wettbewerbsfähig.“ Auch in den Empfehlungen des Wissenschaftsrat 2023 werden diese Notwendigkeiten benannt.

Neben der Integration von vielfältigen Lebensweisen in die Forschung ist es auch wichtig, diese Perspektiverweiterung sichtbar zu machen. Hierzu trägt die Verankerung der Diversitätsabfrage an der TU Braunschweig auf lange Sicht bei. Sie verbessert damit die Datenlage zu Diversitätsdimensionen in der Forschung.

GeDiMINT-Transferpaper

Im besten Fall wird eine vergleichbare Abfrage in alle Forschungsdatenbanken integriert, damit sich die Sichtbarkeit nicht auf wenige Standorte beschränkt. Das GeDiMINT-Transferpaper „FIS-Diversitätsabfrage“ gibt Einblick in die an der TU Braunschweig erfolgten Schritte und das Ergebnis. So kann der Prozess als Matrix für anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen dienen.