Naturwissenschaften, Gleichstellung und Gender Studies

Interviews mit fünf Wegbereiterinnen an der TU Braunschweig

Die von Bettina Wahrig herausgegebene Publikation von ca. 130 Seiten über fünf Wegbereiterinnen ist ein Zeitdokument zur Hochschul- und Frauengeschichte an der TU Braunschweig. Es veröffentlicht fünf Interviews mit Frauen, die sich ab den 1950er Jahren bis in die Gegenwart in den Naturwissenschaften, in der Geschlechterforschung und in der Gleichstellungspolitik engagierten.

Die fünf Wegbereiterinnen

Mit Dr. Eva-Maria Neuber, Apothekerin und Biologin, und Prof. Dr. Erika Hickel, ebenfalls Apothekerin, Leiterin der Pharmaziegeschichte und erste weibliche Vizepräsidentin an der TU BS, kommen zwei Naturwissenschaftlerinnen zu Wort. Als Vorgängerin von Prof. Dr. Bettina Wahrig gibt das Interview mit Erika Hickel auch einen Einblick in die Geschichte der Abteilung der Pharmaziegeschichte. Diese ist eng verbunden mit der für die in ihrer Art einzigartigen Arzeinmittelhistorischen Sammlung, die von Wolfgang Schneider (1912-2007), dem Begründer des Pharmaziehistorischen Seminars an der TU BS aufgebaut wurde.
Die Soziologin Prof. Dr. Ulrike Vogel und die Psychologin Prof. Dr. Ingeborg Wender sind für die Gender Studies an der TU BS bedeutend. 2001 hat letztere mit Bettina Wahrig und anderen Geschlechterforscherinnen das Ringsminar „Geschlechterdifferenzen aus interdisziplinärer Sicht“ aufgebaut. Das 2003 frisch gegründete Braunschweiger Zentrum für Gender Studies (BZG) hat später die Organisation übernommen und bietet es seitdem jedes Semester an. Bei der Gründung des Zentrum spielte neben Bettina Wahrig, Prof. Dr. Sabine Brombach (Ostfalia) und die damalige Gleichstellungsbeauftragte Brigitte Doetsch eine wichtige Rolle. Die Perspektive letzterer findet ebenfalls Eingang in den Band.

Alle Interviewten geben Auskunft über ihr Leben und ihre Arbeit und damit auch einen Einblick in die universitäre Zeitgeschichte.

Entstehungsgeschichte

Die Interviews haben Studierende im Rahmen eines Wahlpflichtfachprojektes von Prof. Dr. Bettina Wahrig (Abt. Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte, TU BS) geführt und bearbeitet. Sie haben sie auf dem Nachmittag der Forschung den anderen Studierenden und Lehrenden der Pharmazie in Form von Vorträgen und Postern präsentiert.

Gefördert wurde dieses Gender-Lehrprojekt u.a. unter dem Titel „Eine Handvollfrauen – Geschlechterverhältnisse an der TU Braunschweig nach 1970 in fünf Zeitzeugeninterviews“ in drei Semestern (WS 2015/16 und 2017/18 sowie SoSe 2018) vom Braunschweiger Zentrum für Gender Studies (BZG) im Rahmen der Maßnahme zur Finanzierung studentischer Hilfskräfte. Auch die Publikation konnte vom BZG finanziell unterstützt werden.