Gender Research Support

Wir bieten individuell und für Gruppen Beratungen, Kurzinputs und Workshops an, um Sie zu befähigen, die Relevanz von Geschlechter- und Vielfältigkeitsdimensionen in Forschung zu prüfen und bei Bedarf zu berücksichtigen.
Ergänzt wird dieses Angebot durch unsere Toolbox zur eigenständigen Recherche zum Thema.

Vielfältigkeit als Kriterium der Forschungsförderung

„Zur Verbesserung der Qualität der Forschung und zur Vermeidung ‚blinder Flecken’“ rät die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG), dass „die Reflexion von Geschlecht und Diversität Bestandteil der Vorbereitung eines jeden Forschungsprojekts sein und – wo relevant – im Antrag behandelt werden [sollte].“
Die Nicht-Berücksichtigung kann zur Nicht-Förderung führen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Europäische Union (EU), die Exzellenzinitiative und andere Fördereinrichtungen verlangen standardmäßig die Prüfung der Relevanz von Geschlechterdimensionen.

Gute Gründe für die Relevanzprüfung

Die Berücksichtigung von Geschlechter- und Vielfältigkeitsdimensionen erhöht die Qualität und Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse. Gleichzeitig trägt sie zu gesellschaftlicher Gerechtigkeit und Innovation bei.

Verbesserung wissenschafticher Validität
Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen, u.a. von Geschlechtergruppen, können Einfluss auf die Forschungsergebnisse haben. Eine Berücksichtigung aller Vielfältigkeitsdimensionen führt zu allgemeineren, robusteren und reproduzierbaren Befunden.

Erhöhung der gesellschaftlichen Relevanz
Die Berücksichtigung von Geschlechter- und Vielfältigkeitsdimensionen schließt Datenlücken (Gender Data Gap) und führt zu Forschungen, Entwicklungen und Innovationen, die am Nutzen für alle Menschen orientiert sind. Sie tragen zu Erkenntnissen bei, die die vielfältigen Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Bevölkerung einbeziehen.
In Bereichen wie der Pharmazie, Ergonomie, Mobilität oder Techniknutzung steigert es z.B. die Präzision und Sicherheit der entwickelten Anwendungen. Die Nichtberücksichtigung kann durchaus gravierende Folgen haben, wie drei Fallbeispiele in der Toolbox zeigen [>>].

Förderung von Innovation und Kreativität
Vielfalt in der Forschung eröffnet neue Blickwinkel und Ansätze. Die Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven – auch in Bezug auf Geschlecht – kann zu innovativeren Fragestellungen, Methoden und Lösungen führen, die über traditionelle Forschungshorizonte hinausgehen.

Bedeutung für die TU Braunschweig

International ist die Prüfung der Relevanz von Geschlechterdimensionen bei Forschungsvorhaben zunehmend Standard (s. LERU 2015). Um diesbezügliche Forschungslücken an der TU Braunschweig zu vermeiden sowie weiterhin drittmittelstark und international anschlussfähig zu bleiben, gilt es, die Bedeutung von Geschlecht und Diversität im Forschungsvorhaben oder -projekt zu prüfen und bei Relevanz zu berücksichtigen. 

Beratung

Wir beraten alle interessierten MINT-Forschenden oder mit Forschungsfokus MINT. Neben Geschlecht werden auch andere Dimensionen wie Alter und Herkunft mit in den Blick genommen.
Melden Sie sich gerne bei dem GeDiMINT-Team.
Haben Sie keinen dezidierten MINT-Fokus, steht Ihnen das Gender Consulting des BZG zur Verfügung.

Wir …

klären Ihre Fragen – unterstützen bei der Relevanzprüfung – recherchieren Literatur – vermitteln Expert*innen – bauen eine Peer-to-Peer-Beratung auf – entwickeln Leitfäden – …

GeDiMINT-Toolbox zur eigenständigen Recherche

Hier stellen wir Ihnen Checklisten, Fallbeispiele und Materialien zur Verfügung. Diese unterstützen Sie dabei, selbständig die Relevanz von Geschlechterdimensionen zu prüfen und sich zu Möglichkeiten der Berücksichtigung zu informieren.
Benötigen Sie weitere unterstützung, melden Sie sich gerne bei uns.

Beratungsbeispiele an der TU Braunschweig

Hier veröffentlichen wir sukzessive Beispiele, in denen die Beratung zu einer Integration von Geschlechterdimensionen geführt haben.

Akustik-Simulation (Beratung von Prof. Dr. Langer zu TRR 364)

Das Beispiel zeigt, wie der Beratungsprozess bei Antragstellung verlaufen kann.
In der Antragsphase für einen DFG-Sonderforschungsbereich (SFB) wurde das Vorhaben TRR 364 „Synergies of Highly Integrated Transport Aircraft“ (SynTrac) vom BZG beraten. Bei Durchsicht des Antrags durch das BZG-Team wurde ersichtlich, dass ein Teil der akustischen Forschung am Schnittpunkt zwischen Mensch und Maschine angesiedelt ist, da im Ergebnis die Anwendung der Technik in Personenflugzeugen erfolgen soll.
Für den Antrag wurde daraus abgeleitet, dass vorhandene Fallstudien zur Getriebe- und Schwingungsakustik der DFG als Vorbild dienen könnten und in der ersten Förderperiode weitere Beratung durch GeDiMINT eingeplant wird. Dementsprechend wurde in drei Teilprojekten eine Prüfung der Bedeutung von Geschlechter- und Vielfältigkeitsdimensionen bei Projektstart berücksichtigt, die im Zuge des Projekts weiter konkretisiert wird.
Bei der Vorstellung des Antrages zeigten die Gutachter*innen dezidiert Interesse an diesem Vorhaben, die Relevanz von Geschlechterdimensionen weiter zu prüfen. Nach erfolgter Bewilligung von SynTrac durch die DFG wird die Relevanz von Geschlechterdimensionen in den Teilprojekten mit Unterstützung des GeDiMINT-Teams realisiert.
Aus dem Beratungsprozess ist der erste Leitfaden für den Beratungsprozess entstanden (s. Toolbox).

Input- & Workshop-Angebote

Vom Kurzinput zum GeDiMINT-Projekt über Vorträge bis zu einführende und verteifende Workshops – diese Angebote unterstützen Sie bei der Frage, ob Geschlechter- und Vielfältigkeitsdimensionen in Ihrer eigenen Forschung relevant sind.

Anstehende Veranstaltungen finden Sie unter Termine. Bei weitergehendem Bedarf schreiben Sie uns einfach an: gedimint@tu-bs.de; wir planen gerne ein entsprechendes Angebot für Sie. 

Verschiedene Formate – jederzeit anfragbar
Projektbezogene und thematische (Kurz-)Inputs (15 – 90 Minuten)

Um einen ersten Überblick zu geben, informieren wir über das GeDiMINT-Projekt sowie die Bedeutung von Geschlechterdimensionen in MINT-Forschung.
Ein Input-Vortrag auf Deutsch oder Englisch kann individuell angefragt werden, z.B. für eine Sitzung in der Fakultät oder im Forschungsschwerpunkt, für ein Forschungsverbund oder ein Graduiertenkolleg. Gerne stellen wir Ihnen auf Anfrage auch Exemplare unseres Flyers zur Verfügung.

Fest verankert sind Kurzinputs jährlich in den Early-Career-Programmen der TU Braunschweig: im Prof.-Programm (Modul Forschung), im PostDoc-Programm und Graduiertenakademie GradTUBS.

Workshops (halb- bis mehrtägig)

Für einen tieferen Einblick in das Thema, der auch Bezug zur eigenen Forschung herstellt, bieten wir Workshops unter Nutzung partizipativer Formate und Methoden an. Sie richten sich an die Wissenschaftler*innen der Fakultäten, Forschungsschwerpunkte, Verbundprojekte und Graduiertenkollegs sowie die forschungsrelevanten Servicestellen. Vom GeDiMINT-Team in Deutsch oder Englisch durchgeführt, sind die Workshops meist disziplinübergreifend ausgerichtet und für alle Interessierten offen. Bei Bedarf melden Sie sich gerne bei uns.

Jährlich wird ein Workshop im Rahmen des PostDoc-Programms und der Graduiertenakademie GradTUBS angeboten.

Vertiefungsworkshops mit fachlicher Ausrichtung (halb- bis mehrtägig)

Um Geschlechterdimensionen im Fokus wechselnder MINT-Disziplin zu betrachten, werden auf Anfrage zusätzlich Vertiefungsworkshops angeboten. Hierfür werden ggf. ein bis zwei Fachexpert*innen hinzugezogen, um einen intensiven fachlichen Austausch zu ermöglichen. Gerne können Sie uns Ihre Bedarfe mitteilen.