Geschlechterbasierte Online-Gewalt in Sierra Leone

Reihe „Forschung im Dialog“ mit Researcher in Residence Makalay Sonda

Vortrag mit Diskussion (auf Englisch)
05. März 2025, 16 – 17:30 Uhr
TU Braunschweig, Raum PK4.117 (Altgebäude 1. OG, Pockelsstraße 4, 38106 Braunschweig)

Gegenstand des Vortrags

Makalay Sonda’s research centres on gendered aspects of online violence and hate speech against female politicians in Sierra Leone. Sierra Leone has a literacy rate of about 50% (38% of women and 60% of men) and only 20% have regular access to the internet. This means that online and offline communication, written and spoken language, are interwoven in a variety of ways and cannot be seen separate from each other. Gender-based violence is often experienced as a private rather than a structural problem and there are few support structures for those affected. Ms Sonda will talk about the gender-specific effects of online violence and its negative consequences for the public participation of women and for democracy. She will show how structural social issues such as gender stereotypes and misogyny on the one hand and technical systems such as the various forms of digitalised communication interact and create or reinforce previously unresolved problems for the participation of women in political processes.

Über die Vortragende

Makalay Sonda ist Soziologin und Medienwissenschaftlerin, Dozentin an der Njala University in Sierra Leone und Gründerin der Organisation „Moonteen“, die Aufklärung über sexuelle, reproduktive und gesundheitliche Rechte für jugendliche Mädchen im ländlichen Raum Sierra Leones betreibt. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Gewalt im Internet und den sozialen Medien gegenüber Politikerinnen in Sierra Leone sowie den technischen, juristischen und politischen Möglichkeiten, die Betroffenen zu schützen. Makalay Sonda hat während ihres Aufenthalts in Deutschland im Gespräch mit renommierten Forscher*innen aus verschiedenen Disziplinen Ideen für ihre weitere Forschungsarbeit präsentiert, die sie im Rahmen des Vortrags vorstellen wird. Der Aufenthalt wurde von Prof. Henriette Bertram in der ersten Runde der Gastaufenthalte (Researcher in Residence) des GeDiMINT-Projektes eingeworben.

Zur Reihe

Die Reihe „Forschung im Dialog“ (FiD) wird im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes „Geschlechterdimensionen im Blick der MINT-Forschung (GeDiMINT)“ veranstaltet.

Mit dem Vortrag von Makalay Sonda setzen wir unsere inputbasierten Aktivitäten im Handlungsfeld „Gender Dialogues“ fort. Dieses Handlungsfeld basiert auf verschiedenen Veranstaltungsformaten, um den kollegialen Austausch zu den Geschlechterdimensionen in den Ingenieur-, Natur- und Lebenswissenschaften zu stärken.
Unsere erste FiD-Veranstaltung „Interdisziplinäre Kommunikationsbrücken“ im Juli 2024 widmete sich der Frage, wie fachkulturübergreifende Kommunikation im Forschungskontext gelingen kann. Die Tagung „Synergien schaffen. MINT trifft Gender trifft MINT“ im November 2024 setzte den kollegialen Austausch mit Inputs und einer Postsession fort. Im Dezember 2024 hatten wir zuletzt einen Austausch mit Prof. Londa Schiebinger (Stanford) „Gendered Innovations meets TU Braunschweig“ zu den Innovationspotentialen geschlechtersensibler Forschung entlang der Forschungsschwerpunkte der TU Braunschweig. Weitere Informationen über anstehende und vergangene GeDiMINT-Veranstaltungen erhalten Sie unter Termine.

Vorträge in Toolbox

Dieser Vortrag und die der drei vergangenen Veranstaltungen sowie die Postersession werden 2025 in der GeDiMINT-Toolbox veröffentlicht. Hier finden sich zudem verschiedene Materialien für die Prüfung der Relevanz von Geschlechterdimensionen im eigenen Forschungsprojekt.