Deutliches Interesse am Gender-Zertifikats Bachelor

Die Pilotphase hat erfolgreich im November 2022 begonnen

Das Interesse ist eindeutig da: Es gab gleich im ersten Durchgang über 20 Interessierte – nicht nur von der Zielgruppe der Bachelorstudierenden. Acht Studierende verschiedener Fächer sind dieses Semester im Kolloquium, um ihre Leistung für das Zertifikat abzuschließen.

Auch die Lehrenden haben den Start unterstützt. Sie befürworteten, dass ihre Lehrveranstaltung mit Gender Schwerpunkt im Zertifikat angerechnet werden kann, und haben aktiv für das Zertifikat geworben. Einige lassen sogar fachfremde Zertifikats-Teilnehmende an ihren Lehrveranstaltungen partizipieren.
Es zeigt sich insofern, dass das Angebot eines Gender-Zertifikats angenommen wird und auf Zuspruch trifft.

Die Zertifikatsstudierenden

Die meisten Studierenden haben bereits viele Lehrveranstaltungen zu Genderthemen besucht und sind froh um die Möglichkeit, diese Schwerpunktsetzung mit dem Zertifikat abzurunden. Gern nutzen sie die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen ihres eigenen Studiums in das Zertifikat einzubringen; diese Option wird hier anhand einer exemplarischen  Liste der Bachelor-Lehrveranstaltungen mit Gender-Schwerpunkt für das Wintersemester 2022/23 beschrieben.
Einige Studierende befinden sich bereits in der Bachelorabschlussphase bzw. beginnen schon den Master. In der Pilotphase können sie das Gender-Zertifikat erwerben unter der Anerkennung absolvierter Bachelor-Lehrveranstaltungen mit Gender-Schwerpunkt.
Momentan sind im ersten Kolloquium-Semester acht Studierende der Erziehungswissenschaften, aus verschiedenen Lehramtsstudiengängen, aus den Sozialwissenschaften sowie aus dem Master Organisation, Governance, Bildung vertreten. Weitere drei Anmeldungen für das Sommersemester 2023 liegen bereits vor.

Das Kolloquium

Am 8.11.2022 startete das Kolloquium, in dem zunächst ein Einblick in das Programm und die Anforderungen gegeben wurde und die Zertifikatsstudierenden im weiteren Verlauf die Gelegenheit haben, sich in Präsenz über ihre Projekte und Erkenntnisse auszutauschen.
Die Anmeldung zum Zertifikat erfolgt durch Anmeldung zum Kolloquium. Dieses unterstützt zweiwöchentlich bei der Entwicklung eines reflektierten Umgangs mit Geschlecht in der eigenen wissenschaftlichen Arbeit. Dazu wird in einem Transferprojekt ein Themenbereich des eigenen Studiums aus einer Genderperspektive analysiert (Zertifikatsmodul „Gender Studies in der Praxis“). Dieses Projekt wird im Kolloquium vorgestellt und diskutiert. Für das Zertifikat wird außerdem exemplarisch in einer Reflexionsarbeit eine Fragestellung mit Theoriebezug vertieft (Abschlussleistung für das Zertifikatsmodul „Grundlagen der Gender Studies“).

Grafik Gender-Zertifikat: Aufbau
Grafik Gender-Zertifikat: Aufbau

Kommunikation und Kooperationen

Zum Pilotstart wurden Verantwortliche aller Fakultäten über das Projekt informiert. Unterstützt wurde das Projekt von Fakultätsseite insbesondere durch Werbung (Mailinglisten der Studiengangkoordinationen) sowie durch einen ersten Kooperationsvertrag (Fakultät 6). Weitere Kooperationen zum regelmäßigen Austausch von Lehrleistungen werden angestrebt. Dabei kann gegenseitig eine begrenzte Zahl an Studierenden zugelassen werden.

Erste Erkenntnisse

Es besteht ein Interesse am Mehrwert des Gender-Zertifikats, denn dieses Angebot qualifiziert durch die Erweiterung fachlicher, methodischer und sozialer Genderkompetenzen. Es befähigt zur Auseinandersetzung mit den Inhalten der Gender Studies und deren Praxisrelevanz, fördert die Persönlichkeitsbildung und ist in allen beruflichen Kontexten anwendbar.

Beratungen zur Zertifikatsteilnahme nutzten auch Studierende der Ingenieurwissenschaften, wobei diese eher ein kleineres Format wünschten. Auf Anregung der Präsidentin wird aktuell diskutiert, zusätzlich ein Nano-Degree-Format für MINT-Studierende im Projektkontext zu erproben.

Weitere Zielgruppen haben bei der Referentin nach dem Genderzertifikat gefragt: Auch externe Studierende und Promovierende würden es gern studienbegleitend oder als wissenschaftliche Weiterbildung nutzen können.

Insgesamt gab es zum Pilotstart viel positive Resonanz, z.B. von einem Lehrenden: “Ich würde mich sehr freuen, wenn die Lehrveranstaltung in die Liste aufgenommen wird und werde bei der Einführungsveranstaltung darauf aufmerksam machen. Vielen Dank. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Gender-Zertifikat entwickelt!“