Weiblichkeit – Macht – Männlichkeit

Wie verhalten sich Macht und Geschlecht in der griechischen und römischen Antike? Dieser Frage
geht der im Oktober 2023 erscheinende Sammelband
der Berner Althistoriker:innen Jan Meister und Seraina Ruprecht in konkreten Fallstudien nach. Mit dabei: ein Beitrag von Bernadette Descharmes vom Institut für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig. In ihrem Aufsatz „Macht ohne Männlichkeit. Der Hofeunuch in
der Spätantike“ untersucht sie die Frage, wie der Eunuch Eutropius trotz seiner Unmännlichkeit zu einer solchen außerordentlichen Machtstellung gelangen konnte, dass ihm sogar das Konsulat übertragen wurde.

In einem Ende 2022 veröffentlichten Beitrag widmete sich Bernadette Descharmes ebenfalls einem geschlechterhistorischen Thema. Der Aufsatz „Die Unaussprechlichkeit der Liebe. Ehe- und Gefühlsideale im klassischen Athen“ stellt die weit verbreitete These auf die Probe, dass die Ehe im klassischen Athen eine von emotionaler Zuneigung und sexueller Attraktivität befreite Nahbeziehung darstellte. Bernadette Descharmes zeigt anhand zahlreicher Quellen einen alternativen Diskurs auf, in dem Liebe und Erotik als elementare Bestandteile ehelicher Beziehungen gelten. Die Untersuchung ist in der Zeitschrift „Saeculum. Jahrbuch für Universalgeschichte“ erschienen.

Weiblichkeit – Macht – Männlichkeit. Perspektiven für eine Geschlechtergeschichte der Antike.

Die Unaussprechlichkeit der Liebe. Ehe- und Gefühlsideale im klassischen Athen.